Rückblick: Die Kristalltage und Mineralien-INFO 2007

 

Die mineralogischen Veranstaltungen im Smaragddorf Bramberg haben ein beachtliches Niveau erreicht und der Zustrom an Besuchern gibt diesem Weg recht.
Heuer begannen die Kristalltage mit einem Fotokurs in der Hauptschule Bramberg, in dem Dr. Olivier Roth aus Zürich – unser langjähriger Freund und aktiver Mitstreiter – in wenigen Stunden einen Einblick über die Grundlagen der Möglichkeiten mit den heutigen digitalen Kameras gab. Weißabgleich, Beleuchtungsmöglichkeiten, u.v.a.m. waren Thema. Der Kurs war sehr informativ und mit 20 Teilnehmern fast überbelegt.
Am Abend gelang es dem Buchautor Michael Wachtler einen faszinierenden Einblick in die Welt großer Strahlerpersönlichkeiten zu geben. Durch seine Publikationen und den vorausgehenden Recherchen hatte er immer mit den großen Strahlerpersönlichkeiten des Alpenraums zu tun und begleitete sie dabei in die Berge. Durch abwechslungsreiche Vortragstechnik, faszinierende Bilder, gekonnte Sprechweise und philosophische Betrachtungen war dieser Vortrag einzigartig.
Der Samstag begann mit einem „Zuckerl“ aus der Welt der Mikromounts. Dr. Manfred Seitz aus München stellte mit großartigen Bildern den Aufbau einer Lithothek vor, wie er sie mit seinen Freunden in München eingerichtet hat.
Der neue Leiter des Projektes zu Erforschung von Mineralparagenesen im Nationalpark Hohe Tauern – Prof. Dr. Franz Walter aus Graz – zeigte an Hand der Einschlussproblematik von Anhydritröhren, worauf ein Steinsucher besonders zu achten hat und welche Erkenntnisse sich aus diesen Einschlüssen gewinnen lassen. Er zeigte dabei, wie es möglich ist, durch rhetorische Gewandtheit und sehr großem Fachwissen, ein Spezialthema für alle verständlich und spannend zu gestalten. Der Erfolg zeigte sich auch daran, dass sich mehrere Steinsucher an solche Funde erinnerten und diese für Forschungszwecke zur Verfügung stellten.
Ein grandioser Vortrag stand am Nachmittag auf dem Programm. Gerald Knobloch aus Krems/NÖ gestaltete den Vortrag „Alpen meets Bohemia“ (dort wo die Alpen und die böhmische Masse zusammenstoßen) durch großes Fachwissen, viel Erfahrung, enormes digitales Können zu einem Vortrag, den keiner vergisst, wer solches gesehen hat. Er wählte ein fiktives Flugzeug, mit dem er eine Zeitreise über seine Heimat simulierte, ließ das Tethysmeer entstehen, zeigte die Vorgänge der Gebirgsfaltung und der Abtragung im Zeitraffer, sodass man es nicht spannender gestalten könnte. Herrliche Bilder über das Mineraliensammeln und der Welt der Höhlen wirkten zusätzlich.
Ein Kurzvortrag von Dr. Robert Krauß und Mag. Waltraud Schmiedl erklärte den Steinsuchern, wo neben den Mineralien auch archäologische Schätze gefunden werden könnten.
Den Schluss der Vortragsreihe bildete ein fulminanter Vortrag von Berthold Ottens über das mineralienreiche China, dessen Steine heute auf dem Mineralienmarkt allgegenwärtig sind. Seit über 40 Jahren besucht er das riesige Land und schaffte es dabei, aus der Fülle der Provinzen und ihren speziellen Mineralvorkommen einen witzigen und hochinformativen Vortrag mit erstklassigen Mineralienfotos zusammenzustellen.

Die Mineralien-INFO (17.) hatte das große Glück, dass die Landeshauptfrau von Salzburg, Mag. Gabi Burgstaller, ihr Kommen zugesagt hatte. In einer von vielen Pointen durchwirkten Rede wies Landesobmann Erwin Burgsteiner auf die Bedeutung der Mineralien für das Land Salzburg hin und forderte eine zeitgemäße Darstellung dieser Besonderheiten. Er betonte auch das gute Verhältnis zum Land Salzburg. Mag. Gabi Burgstaller war angetan von der Vielfalt der Mineralien und versprach, diesen Aspekt zu fördern und regte spontan die Übersiedlung der Mineralien-INFO zum 20. Jubiläum nach Salzburg an. Dies wird zwar nicht stattfinden (so Bürgermeister Walter Freiberger), allerdings könnte man in einer anderen Form die Mineralien auch in der Stadt Salzburg zeigen.
Viel Prominenz zeigte sich bei der Eröffnung der Mineralien-INFO, viele Besucher scheuten auch lange Anfahrtswege nicht.

In den Vitrinen für besondere oder historische Funde stellten Erwin Scheider und Walter Pfeffer aus Böckstein ihren großen Bergkristallfund der letzten zwei Jahre aus. Erwin und Hermann Zinkl präsentierten den außergewöhnlichen Fund von Kluftpyriten, Arsenkies und Bergkristall vom Grieswies-Schwarzkopf (Rauris). Als besonderes Schmankerl erwiesen sich die Bergkristall-Gwindl von der Grieswies, die Josef Kolb herzeigte.
Erich Mosser präsentierte alte Ansichten von Landschaften und Berghütten, während Daniel Breuer seine besten Bergfotos zur Verfügung stellte.
Der Dank geht wieder an die Aussteller, Mitorganisierer und Mithelfer, die eindrucksvoll bewiesen haben, dass erlebte Mineralogie viele Menschen bewegen kann. Gedankt wird auch den Unterstützern dieser Veranstaltungen.

Nächste Kristalltage und Mineralien-INFO: 7.,8.,9. März 2008

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Weiters noch Bilder, die uns auch heuer wieder dankenswerterweise von Dr. Olivier Roth zur Verfügung gestellt wurden.
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